Schritt 1 - Security-Management-System (SMS) implementieren und fortschreiben
Das Security-Management-System (kurz SMS genannt) ist die Basis des Sicherheitsmanagement.
Das SMS dient als:
- Arbeitsgrundlage zur Strukturierung und Beschreibung der relevanten Prozesse.
- Analyse der relevanten Prozesse auf Schwachstellen.
- Bewertung der Wirksamkeit der Prozessänderungen.
- Protokollierung des Erfolges bei der Umsetzung.
- Fortschreibung und Weiterentwicklung.
Vorteil: Ein gelungenes Security-Management-System ist flexibel anpassbar, aus dem eine gelebte Sicherheitskultur erwachsen kann.
Schritt 2 - Eine Anti-Terror-Screening gegen Sanktionslisten einführen
Jedes in der EU ansässige Unternehmen ist verpflichtet, unabhängig von der Größe und der Branche, einen vertretbaren Aufwand zur Terrorismusabwehr zu betreiben. Dies ist in den europäischen Verordnungen VO (EG) 2580/2001, VO (EU) 881/2002 und VO (EU) 753/2011 festgeschrieben. Im Rahmen der bestehenden Sorgfaltspflicht muss jedes Unternehmen daher folgende Prüfungen gegen Sanktionslisten durchführen und protokollieren:
- Kunden
- Lieferanten & Dienstleister
- Mitarbeiter/innen
Regelmäßige Prüfung der Mitarbeiterdaten
Im Rahmen der Terrorismusbekämpfung und zur Unterbindung der Finanzierung terroristischer Aktivitäten ist jedes Unternehmen verpflichtet, seine Mitarbeiterdaten regelmäßig mit den Sanktionslisten der Europäischen Union abzugleichen. Dies kann auch ohne Zustimmung des Betriebsrates erfolgen (BAG 19.12.2012 – 1 ABR 32/16). Lediglich ist die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen (DGSVO – BDSG) zu beachten.
Schritt 3 – Meldeweg und Meldestelle
Ein auffälliges Verhalten eines Kollegen oder einer Kollegin zu melden ist zumeist schambehaftet. Der Gedanke: „ich schwärze meine/n Kollegin/Kollegen an“ begleitet das Gefühl, die Beobachtung melden zu müssen. Neben der Lösung eines „Kummerkasten“ für anonyme Meldungen ist das Benennen einer dafür psychologisch ausgebildeten Kontaktperson oftmals die bessere Lösung. Hierfür bieten wir spezielle Seminare in der empathischen Gesprächsführung und in Deeskalation an. Zu beachten ist, dass allen Mitarbeiter/innen der Meldeweg für „Auffälliges Verhalten“ bekannt ist. Auch sollten die Kontaktdaten für professionelle Unterstützung in Form von Beratungsangeboten der Behörden publiziert werden.
Schritt 4 – Kontinuierliche Sensibilisierung des Personals
Einer der wichtigsten Faktoren beim Aufbau eines Sicherheits-Management-System und somit auch der einer Sicherheitskultur ist die Sensibilisierung der Mitarbeiter/innen.
Awareness-Trainings sind psychologische Schulungen und machen „das Leben erlebbar“. Es wird ein gewollter Dialog unter den Teilnehmenden erzeugt. Durch Rollenspiele kann das Erleben von Situationen simuliert werden. Das erzeugt Selbstsicherheit im Umgang mit kritischen Situationen und fördert die Selbstsicherheit. Um die vorhandene Einstellung eines Menschen (wie z.B. „bei uns gibt es keine kriminellen Terroristen“) zu verändern und sie im Hinblick auf ein bestimmtes Ziel auszubilden, kommen neben dem Faktor Training, Marketingkommunikation und Psychologie ins Spiel. Beide Faktoren geben Antworten darauf, warum Menschen so handeln wie sie handeln und wie darauf zu reagieren ist. Diese Veränderungen im Denken sind bewertbar und messbar.
Web-based Trainings eignen sich zur Sensibilisierung nur bedingt und bieten flankierend zur Basisausbildung eine ideale Auffrischung oder Fortbildung.
Legen Sie also größten Wert auf eine professionelle Sensibilisierung der Mitarbeiter/innen!
Schritt 5 - Externe Audits des Security-Management-Systems (SMS)
Das regelmäßige Auditieren des Security-Management-System ist für die Qualität der Umsetzung von größter Bedeutung.
Audits dienen dazu, …
- Betriebsblindheit im Sinne von „Das war schon immer so“ zu überwinden
- eine der organisatorischen Verbesserungen dienende Kommunikation zu fördern
- überflüssige Reibungsverluste, Risiken und Fehler zu erfassen, damit sie künftig vermieden werden
- von bewährten und effizienten Arbeitsweisen zu lernen
- die Einhaltung oder Realisierbarkeit von Unternehmenszielen und -vorgaben zu prüfen
- an Vereinbarungen zu erinnern oder ihren Sinn infrage zu stellen
- Ideen und Aha-Erlebnisse zu vermitteln
- Stärken und Potenziale für das Unternehmen zu identifizieren
- Handlungsbedarf abzuleiten
- Führungskräften Informationen für solide Entscheidungen und zur Prozessgestaltung zu liefern
Die Durchführung von Audits durch externe und somit unabhängige Experten erlaubt den Blick durch den Schleier der Betriebsblindheit, deckt Schwachstellen auf und regt zu neuen Blickwinkeln an. Damit setzt der externe Sparringspartner neue Impulse, die entscheidend für das Wachstum des Sicherheitsmanagement und somit auch einer Sicherheitskultur sind. Die Faktoren Beratung, Begleitung und Überwachung sind ein Garant für eine gelungene Sicherheitskultur.